«Krebs hat viele Gesichter»
Die Krebsliga Schaffhausen (KLSH) zeigte zum zweiten Mal in der Zwinglikirche vier Kurzfilme, die diese Krankheit aus verschiedenen Blickwinkeln zeigen. Dabei ging es um die Ängste, die eine solche Diagnose auslöst, um eigene Grenzen und ums Abschiednehmen. Mit diesem Filmprojekt will die Krebsliga das Verständnis für Betroffene und Angehörige wecken.
Nach einem stärkenden Suppenznacht, der von fleissigen Helferinnen gekocht worden war, begrüsste unser Präsident Dr. med. Giannicola D’Addario die zahlreichen Besucherinnen und Besucher aufs Herzlichste. Des Weiteren ergriff auch Herr Regierungsrat Walter Vogelsanger das Wort und verwies in seiner Ansprache darauf, wie häufig doch Menschen an Krebs erkranken. Nicht nur die Statistik belege das, sondern leider auch der Blick ins persönliche Umfeld. Dann hiess es «Film ab» und ganz verschiedene Geschichten flimmerten über die Leinwand. Sie waren gespickt mit Mut, Hoffnung, einer Prise Humor und tröstlichen Bildern.
In «Wachtkamer» - Niederländisch für Wartezimmer - begegneten wir einer Frau, die auf die Diagnose wartet. Sie durchlebt eine Achterbahn der Gefühle und realisiert, wie sehr sie das Leben liebt. In der anschliessenden Podiumsdiskussion nahmen zwei Damen teil, die dasselbe erlebt haben, wie die Protagonistin im Film. Die beiden Ärztinnen Frau PD Dr. med. Natalie Büel-Drabe und Frau Dr. med. Katrin Breitling diskutierten mit ihnen Fragen rund um die Situation des Wartens auf einen Befund. Was hat währenddessen geholfen und welche Reaktionen aus dem Umfeld waren belastend? Die beiden Gäste schilderten eindrücklich, wie es ihnen persönlich ergangen ist. Wie sehr sie es geschätzt haben, auf ihre Nächsten zählen zu können und Solidarität im Freundeskreis zu spüren. Beide waren sie sich einig, dass Ehrlichkeit in so einer Situation das wichtigste Element ist. Sie forderten die Anwesenden auf, nur dann nach dem Wohlergehen des anderen zu fragen, wenn es einen wirklich interessiert und man Zeit für die Antwort hat.
Dieses Podiumsgespräch ermöglichte dem Publikum Einsichten in ganz persönliche Geschichten. Dies wurde sehr geschätzt und bildete eine gute Basis, die Filmgeschichten zu verarbeiten. Im Anschluss bedienten sich alle am feinen Dessertbuffet und nutzten die Gelegenheit sich persönlich mit den anwesenden Fachkräften auszutauschen. An dieser Stelle sei auch allen Helferinnen und Helfern im Hintergrund und am Buffet gedankt. Nur durch ihren Einsatz ist es unserem Verein möglich einen solch schönen Abend gestalten zu können.