Am 10. November lud die Krebsliga Schaffhausen zu einer Prostatakrebs-Informationsveranstaltung ein. Im Zentrum stand das Buch «Tote Hose» von Dr. med. Walter Raaflaub.
Walter Raaflaub, ein von seinen Patienten als Arzt und Mensch geschätzter Allgemeinmediziner, erkrankt 2002 an Prostatakrebs. Eine radikale Operation bringt zwar den gewünschten Erfolg, der Krebs scheint besiegt, doch der Eingriff führt zu Impotenz. In seinem Tagebuch gelingt es ihm, viele der Probleme auf eine menschliche und oft auch witzige Art zu relativieren. In seinen Tagebuchaufzeichnungen schafft Walter Raaflaub das eigentlich Unmögliche: Er beschreibt ein schwieriges und schwerwiegendes Thema federleicht.
Der emotionalen Buchlesung folgte der Fachvortrag von Dr. med. Stefan Preusser (Chefarzt Urologie der Spitäler Schaffhausen), der die medizinischen Aspekte des Prostatakrebses erläutert. Im Anschluss referierte Stefan Mamié, (Psychoonkologischer Psychotherapeut u. Sexologe ECPS) darüber, wie eine solche Krebsdiagnose Betroffene und PartnerInnen in verschiedenen Lebensbereichen trifft. Gefühle wie Angst, Scham, Wut, Trauer und Verunsicherung fliessen in die Paarbeziehung ein und beeinflussen letztere stark. Im anschiessenden Podiumsgespräch, moderiert von Andreas Schiendorfer, wurden viele Themenbereiche nochmals angesprochen und auch das Publikum konnte seine Fragen einbringen.
Der Anlass wurde umrahmt von einem stärkenden Suppenznacht, offeriert von Daniel Riedener, und einem feinen Kuchenbuffet, gebacken von den Mitarbeiterinnen und deren lieben Familienmitgliedern. Die so geschaffene Möglichkeit des persönlichen Austausches wurde rege genutzt. Zum Essen waren die Tische voll besetzt und auch im Nachgang blieben noch viele länger beim Kaffee und Kuchen sitzen. Sie führten intensive Gespräche mit den anwesenden Fachpersonen und Mitarbeiterinnen der Krebsliga aber auch untereinander im Freundes- oder Bekanntenkreis.